Geschichte

Mittelalter

Im Waldviertel, in der Nähe des Stiftes Zwettl, befindet sich der Dürnhof. Er wurde um 1200 als klösterlicher Wirtschaftshof des Stiftes gegründet und bis zum 20. Jhdt. als Meierhof geführt.

Bereits vor dem Dürnhof waren an dieser Stelle Menschen angesiedelt. Bei einer Renovierung wurden Tonscherben und andere Spuren vorgefunden, welche schließen lassen dass die Gegend bereits um 1000 nChr genutzt wurde. Die Nutzung als keltische Kultstätte zu dieser Zeit scheint wahrscheinlichlich, da christliche Heiligtümer oft auf oder bei heidnischen Kultstätten errichtet wurden.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde er unter dem Namen »macra curia« in einer Urkunde von Papst Innocenz III. im Jahre 1210.
Die erste, romanische Kapelle des Dürnhofes wurde 1294 von Bischof

Bernhard von Passau dem heiligen Paulus geweiht.
1289 und 1473 brannte der Dürnhof ab. Durch den Wiederaufbau hat das Gebäude Bauteile in verschiedenen Stilrichtungen.

Im Obergeschoß befindet sich die 1494 errichtete spätgotische Kapelle, die am 6. Dezember 1494 vom Passauer Weihbischof Nikolaus eingeweit wurde.

Die Renaissance-Loggia an der Südseite des Gebäudes stammt aus dem 16. Jhdt., der kleine Glockenturm aus der Barockzeit. Er besitzt eine der seltenen Schüsselglocken, bei der die Klöppel von außen auf die Glocke schlagen.

Neuzeit

1938 wurde die Gegend um Alltentsteig, so auch der Dürnhof, dem Heeresbesitz des dritten Reiches einverleibt und war somit Teil des größten Truppenübungsplatzes in Europa zu seiner Zeit.

Nach 1945 wurde der Truppenübungsplatz durch die Rote Armee als Gefangenlager genutzt, wo bis zu 10 000 Kriegs und Zivilgefangene untergebracht waren.

1947 wurden die Wirtschaftsgebäude abgerissen und der Dürnhof blieb ungenutzt und sich selbst überlassen.

1976 stürzte das Dach ein, da die Bausubstanz durch die Witterung stark beschädigt wurde. Durch den nunmehrigen Eigentümer, die Bundesgebäudeverwaltung, wurde das Objekt generalsaniert. Nach der Verwahrlosung und Beschädigung nach dem 2. Weltkrieg wurde die gotische Kappelle ebenfalls saniert und 1984 neu geweiht.

Von 1984 bis zum Februar 2005 befand sich im Gebäude das Museum für Medizin-Meteorologie.

Ab 2005 wurde der Dürnhof generalsaniert . Die Kapelle wurde 2006 neu ausgestattet und im Rahmen einer Bischofmesse, gehalten von DDr Klaus Küng, Diözesanbischof von St Pölten, am 31. August 2006 feierlich wiedereröffnet.

Heute wird der Dürnhof als Ort für kulturelle Veranstaltungen geführt.

Aus gegebenem Anlass darf darauf hingewiesen werden, dass es sich bei der Liegenschaft um PRIVATGRUND handelt, und der Dürnhof nur bei Veranstaltungen während der entsprechenden Öffnungszeiten öffentlich zugänglich ist.